freitag 2069.12.20

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Blogeintrag würde ich mich gerne dem Thema der Geschlechterrollen widmen, da ich gestern das Buch „Over and out. Why the world does not need gender“ von Joshua Steinfeld beendet und einige aufregende Gespräche darüber führen durfte.

Zunächst einmal möchte ich erklären, um was es sich in dem Buch genau handelt. In dem Buch werden Situationen geschildert, die so nicht existieren würden, wenn es die Unterscheidung in Geschlechter nicht geben würde. Grundsätzlich wird eine positive Perspektive auf das Thema gegeben, die zeigt, dass unsere Welt so viel besser wäre. Nachdem ich mich unter anderem auch mit meiner Mutter, die selbst in der Frauenrechtsbewegung 2043 an vorderster Front stand, über das Buch unterhalten habe, möchte ich eine Gegenperspektive aufzeigen.

Natürlich sind Autoren wie Steinfeld wichtig in unserer Gesellschaft. Sie betonen, wie ausschlaggebend der Geschlechterkampf war und wie wichtig es ist weiterzukämpfen. Nichtsdestotrotz finde ich es verwerflich, wie Blicke auf Frauen heutzutage gerichtet sind, wenn sie Röcke oder Kleider tragen. Sollte sich denn nicht eine Frau anziehen dürfen, wie sie möchte und wie sie sich wohlfühlt? Warum sind Errungenschaften wie gleiche Bezahlung und Karenz zwischen Mann und Frau nur gelungen, indem Frauen ihre Identifikation mit dem Geschlecht aufgeben mussten? Wieso müssen sich Frauen vor ihren Freundinnen rechtfertigen, wenn sie nach der Geburt eines Kindes in Mutterschutz gehen möchten? Die Betonung liegt hierbei auf „möchten“! Sollten wir in unserer Gesellschaft nicht so weit sein, dass jeder so leben kann, wie er möchte, und gleichzeitig andere toleriert, wenn sie nicht genauso leben?

 

Mit diesen Gedanken zu dem Thema verabschiede ich mich heute in die Weihnachtsferien. Ich hoffe ihr habt erholsame Tage! Ich werde die Feiertage mit meiner Familie zuhause verbringen. Dieses Jahr feiern wir übrigens auch unser zehnjähriges Jubiläum mit unserem recycelten Christbaum. So viele Jahre hat er uns jetzt schon begleitet. Die Technik ist wirklich etwas faszinierendes!

montag 2070.03.10

Liebe Leserinnen und Leser,

auch heute möchte ich euch eine kleine Anekdote aus meinem Leben erzählen, die mein Gemüt erheitert hat. Wie viele von euch vielleicht wissen, habe ich senegalesische Wurzeln. Diese sieht man mir, wenn man genauer überlegt, auch an. Mein zwölfjähriger Sohn hat von meinen Genen eine besondere Portion abbekommen. Er hat ebenso wie ich dunkle Haut und dunkelbraunes lockiges Haar. Beim Abendessen hat er mit heute von der Schule erzählt und nebenher berichtet, dass mehrere Mädchen aus der Schulklasse ihn süß finden, eben wegen seiner Hautfarbe. Ein Mädchen hat ihm das sogar ausdrücklich per Nachricht geschrieben.

 

Mit diesem Eintrag möchte ich nicht prahlen, wie gut mein Sohn aussieht, was für ein Charmeur oder Frauenheld er doch sein mag.  Ich möchte betonen, wie stolz es mich macht, dass Mädchen ihn gutaussehend finden, obwohl er dunkle Haut hat und wie wenig stigmatisiert das Aussehen heutzutage ist. Wie es aussieht schaffen es Eltern mittlerweile ihre Kinder so zu erziehen, dass Menschen mit dunkler Hautfarbe keineswegs als schlechter oder weniger hübsch beurteilt werden. Auch die Bildung in der Schule hat sich dank der Lehrerinnen und Lehrer in eine Richtung entwickelt, wie es in meiner Kindheit (und ja, auch ich erlebte den Großteil davon in Wien) nicht erdenklich gewesen wäre. Aufklärung und die Behandlung des Themas sind anscheinend wesentlicher als man denkt und in der Vergangenheit hat sich anscheinend wirklich einiges getan!

Freitag 2070.03.14

Liebe Leserinnen und Leser,

Heute möchte ich euch einen Einblick in meinen Berufsalltag als Landschaftsplanerin geben. Derzeit arbeite ich an einem interdisziplinären Forschungsprojekt gemeinsam mit Ökologen, Ressourcenplaner und Hydrologen. Ein wesentlicher Teil unserer Arbeit ist es Zustände der Pflanzen sowohl im Mikro- als auch im Makroklima zu analysieren und über mehrere Jahrzehnte hinweg zu beobachten. Heute wurde der erste Schritt in Richtung Analyse getan!

 

Wir trafen uns vormittags auf der Donauinsel mit Experten der Pflanzentechnik. Diese hatten mehrere Geräte dabei, welche die Pflanzen scannen und auf ihre Werte hin überprüfen können. Es ist wirklich faszinierend, wie schnell diese Teile sind! In meinen Studienzeiten betrieben wir diese Analysen noch mit kleinen Maschinen, die eine Stunde zum Auswerten brauchten! Meine Großmutter hat mir sogar berichtet, dass vor mehreren Jahrzehnten sogar noch alles im Labor analysiert werden musste! Nun ja, auf jeden Fall scheinen sich die Pflanzen auf der Donauinsel von der Heuschreckenplage zu erholen, was gute Neuigkeiten sind. Ende des Jahres kann ich euch wieder mehr berichten.